Ein Tag zum Vergessen

Kennen Sie ihn auch? Diesen Tag, wo von frühmorgens bis abends spät alles misslingt. Es kann mit dem Aufstehen beginnen, oder sogar noch im Bett: im Bett, zum Beispiel, kommt mir in der Traum in den Sinn, der mich so unsäglich geplagt hat. Sie rannten mir nach und ich rannte davon, aber mir wird noch rückblickend Angst vor den Einbrechern. Beim Aufstehen, dafür, tut mir das Knie schon weh, bevor ich draufgestanden bin. Das kann ja heiter werden, muss ich doch noch Wäsche bügeln (stehend) einkaufen (gehend) und und und. Natürlich fällt mir beim Frühstück machen ein kleines Kaffeerahm Döschen hinter den Kasten. (dies ist nun kniende Arbeit!) Und so geht es sozusagen pausenlos weiter.

Gestern erstreckte sich mein Pech Tag vor allem aufs Technische. Im „Posteingang“ fand ich die Bestätigung des Blumenhändlers mit der Empfängeradresse „Marion“ statt der Adresse der kranken Freundin. Die Telefongespräche zum Vorfall waren alles andere als erbauend. Und meine Wut machte mir fast Bauchweh. (Einen Tag später mochte ich den „falschen Strauss“ kaum einstellen. Doch mittlerweile freue ich mich halt notgedrungen darüber). Mit der Post, der richtigen, die im Tiefschnee versunken war, kamen dann gleich zwei ungerechtfertigte Mahnungen. Ein weiterer Grund für mich, Bauchweh zu bekommen. Beide Briefe waren das Porto nicht wert! Natürlich war alles rechtens, aber der Aufwand, dies zu beweisen, war erschreckend gross. Meine Kräfte waren ja schon reduziert, man denke nur ans Aufwachen und Aufstehen.

Nachmittag Spaziergang: Der kleine Junge holt mit einem eisigen Schneeball aus, um ihn der herzigen Schulkollegin anzuwerfen. Ich sehe, wie das kleine Mädchen, dunkler Teint und Rastalöckchen, Angst hat und rufe dem Lausbuben zu: „Lass das!“ Tatsächlich hält er inne und wirft mir einen wütenden Blick zu. Von hinten, wo sich die Schüler heimwärts bewegen, höre ich einen Laut und „jetzt habe ich gleich einen zweiten geworfen“, schreit der kleine Schlingel aus perfekter Sicherheit. Was hätte ich altes Haus auch ausrichten können: Eisglätte, Schneefall und die grosse Langsamkeit, die einen erreicht wenn man mal über —- ist:

Doch nicht genug des Ungemachs. Abendbrot: Der Risotto klebt an der Pfanne, der Salat wird nicht sauber, die verklebte Pfanne lässt sich schwer reinigen. Seit langem schreibe ich auf jeden neuen Einkaufszettel „Pfannenputz“ und „Zahnpasta“ – das sind meine „Transitorischen“, die sich über Wochen hinziehen können. Und dann, am Pech Tag natürlich, fehlt das eine oder andere.

Es wird garantiert auch der Pech Tag seinen Abend finden. Und nicht jeder Tag ist so schön oder so schlimm wie der andere. Es lebe die Vielfältigkeit.

Ein Kommentar zu „Ein Tag zum Vergessen

  1. Hast du Backpulver im Haus? Damit lässt sich verkrustetes gut entfernen. Etwas Pulver in den Topf, bisschen Wasser drauf, aufkochen und stehen lassen. Anschließend normal spülen oder Prozedur wiederholen.

    Gönn dir einen schönen Abend!

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