Es gibt Knie-, Ellbogen-, Rücken- oder Gelenkschoner. Sie nützen meist bei sportlicher Betätigung und sollen schweren Verletzungen vorbeugen. Der Arzt verschreibt Magenschoner, Medikamente, die den Magen vor den Schäden, die andere Pillen verursachen, schützen.
Gäbe es doch nur einen Gehirnschoner, einen Gemütsschoner! Eine Wand, die uns Alten etwas behutsamer beibringt, wie es denn weitergehen soll. Etwas, das uns vor Verletzungen und Ängsten schützt.
Natürlich haben wir es in der Hand, uns zu schonen. Das ginge dann wohl mit Vertrauen, mit Liebe und mit Zuversicht. Also, liebe eigene Generation, die Schonung vor dem Raketentempo der Veränderung benötigt: schont euch selbst!
Ein Weiser schrieb kürzlich :“wenn verletzliche Geradheit zur Gewohnheit wird, verpasst man die Chance auf Respekt und Zuneigung und damit auch auf Selbstwertschätzung.“ Wie oft habe ich meine Geradheit aus übertriebener Sucht nach Ehrlichkeit im Nachhinein bereut.
Auch hier hätte ich gerne einen Schoner, um mich zu schützen vor dieser Sucht, alles immer ehrlich zu äussern. Ein frommer Jude hat mir das einmal sehr deutlich erklärt: Nichts sei übel, das man in den Mund nehme – mit Bezug auf Speisevorschriften der Juden – aber was den Mund verlasse, könne Übles anrichten!
Auch hier müsste es einen „Schoner“ geben!
Manchmal wünsche ich mir auch einen Gedankenschoner oder einen, der das Grübeln schont. Liebe Grüße in die Schweiz
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