Vorsichtig, mutig, ängstlich oder..

—alles miteinander! Mir scheint, jeder, jede von uns findet sich zur Zeit im Clinch mit diesen Begriffen. Während die einen sich  zurückhaltend vorsichtig auf dem Minenfeld des Virus bewegen, gibt es eine Mehrzahlt von Ängstlichen, Überängstlichen und sogar Verstörten, die der Herausforderung dieser Zeit hilflos gegenüber stehen.

Ich habe überlegt, was für ein Mensch ich eigentlich bin. Bestimmt bin ich nicht mutig, im Sinne eines Arnold von Winkelried, einer Jeanne d’Arc oder gar eines Konsul Lutz! Doch dann denke ich, vielleicht haben auch diese ‚Helden‘ nicht den sogenannten Heldenmut in die Wiege erhalten. Vielleicht – und dies kann eine Anmassung bedeuten – ging es ihnen wie mir: Vorsichtig, weil von kleinem Wuchs und eher scheu, ging ich als Kind meiner Wege. Doch immer wieder war Mut gefragt. Es galt zum Beispiel „vom Böckli“ ins Wasser zu springen, statt vom Bassinrand. Der Mut fehlte mir infolge der Vorsicht. Und dann setzte ein unerklärlicher Vorgang ein: Ich glaube, man nennt dies Überwindung. Die Vorsicht, die Ängstlichkeit schickte ich weit weg und tat das, wovor ich solche Furcht empfand. Und siehe aus der Vorsicht, gemischt mit Angst wurde etwas anderes: Respekt.

Mit Respekt gegen diese bedrohliche Umgebung angehen, könnte eine Lösung sein. Es ist besser sich nicht ängstlich zu verkriechen und sämtliche Zahlen und Ergebnisse zu studieren, im Kopf zu multiplizieren, gefühlsmässig aufs Riesige anwachsen zu lassen und so  das Furchterregende zu vervielfachen. Es gilt, den eigenen Mut „aktivieren“, und vorsichtig, respektvoll dem Unvermeidlichen begegnen.

Diese Überlegungen können auch helfen, einem unangenehmen Gespräch unbesorgt entgegenzusehen, einen besonders gefürchteten Arzttermin zu ertragen, einen schwerwiegenden Irrtum zuzugeben.

Ich wünsche allen Lesenden Kraft!

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